Anerkennung gestalten – Übergänge verbessern: Wege zur guten Anerkennungspraxis

Tagung am 04.04.2016: Der Dachverband Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik an Universitäten e.V. (4ING) veranstaltete mit dem Projekt nexus der Hochschulrektorenkonferenz und der TU Berlin die Tagung Anerkennung gestalten – Übergänge verbessern: Wege zur guten Anerkennungspraxis an der TU Berlin. Die Tagesmoderation oblag dem 4ING-Vorsitzenden Prof. Heiß.

Die Ausgangslage: Im Zuge der Studienreform sollten in weit höherem Maße als zuvor während der Studienzeit Kompetenzen vermittelt werden. Daher ist schon bei der Planung der Studienangebote festzulegen, welches Kompetenzprofil die Absolventinnen und Absolventen eines Studiengangs beim Abschluss erworben haben sollten. Diese Lernergebnisse umfassen Fakten- und Methodenwissen ebenso wie Kompetenzen und werden in Form von Modulen gelehrt bzw. gelernt und zum Abschluss geprüft. Neben der Bewertung von Wissen stellte sich somit auch die Frage nach der Prüfung von Kompetenzen. Exemplarisch für die Ingenieurwissenschaften und die Informatik hat sich diese Tagung damit auseinandergesetzt, wie Prüfungsformen und Leistungsnachweise kompetenzorientiert gestaltet werden können.

In Fachvorträgen wurden verschiedene Kompetenzen und geeignete Prüfungsformen vorgestellt sowie über deren Einordnung in den Fachqualifikationsrahmen berichtet. Hochschulbeispiele aus ingenieurwissenschaftlichen Fächern sollten beispielhaft zeigen, wie kompetenzorientiertes Prüfen realisiert werden kann.

Die Ergebnisse: „Zwischen Theorie und Praxis der Anerkennung klafft noch eine Lücke“ konstatierte Prof. Dr. Manfred Hampe von der TU Darmstadt. Ziel der Veranstaltung war es, das Konzept der Kompetenz- und Lernergebnisorientierung und die Grundlagen für Anerkennungsprozesse an deutschen Hochschulen zu vermitteln: In den Vorträgen ging es auch um praktische Fragen z.B. zur Notenübertragung und zur Prozentrangbildung. Die Bergische Universität Wuppertal und die Universität Bremen stellten „Gute Praxis“ zur Anerkennung nach der Lissabon Konvention und zur Anerkennung von Abschlüssen vor. Dass dabei nicht nur modellhafte Lösungen präsentiert wurden, sondern auch Probleme klar benannt wurden, war für die rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung besonders gewinnbringend.

Die Podiumsdiskussion mit dem Titel „Masterzugang – Kein Problem?“ zeigte, dass die Auswahl der passenden Studierenden für weiterführende Studiengänge eine Herausforderung darstellt. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie Masterauswahlverfahren fair, transparent und dennoch ‚ressourcenschonend‘ ablaufen können. Die Teilnehmer auf dem Podium regten an, dass sich Hochschulen zusammenschließen und ein gemeinsames Zulassungsverfahren für Masterstudiengänge entwickeln könnten.

Programm und Lebensläufe: Anerkennung gestalten – Übergänge verbessern: Wege zur guten Anerkennungspraxis

Vortrag: Kompetenzorientierte Lehre, Lernergebnisse formulieren und prüfen (Prof. Gerhard Müller, TU München, 4ING)

Vortrag: Zur Theorie und Praxis von Anerkennung an Hochschulen (Prof. Dr.-Ing. Manfred Hampe, TU-Darmstadt, 4ING

Vortrag: Gute Praxis: Anerkennung nach Lissabon (Prof. Dr. Dipl.-Ök. Nils Crasselt)

Vortrag: Der ECTS User‘ Guide: Was ist neu? (Prof. Volker Gehmlich)

Vortrag: Gute Praxis: Prozentrangbildung (Prof. Dr.-Ing. Manfred Hampe)

Vortrag Das Mastermind Project Europe–(Prof. Kees Kouwenaar)

Vortrag: Gute Praxis: Anerkennung von Abschlüssen, FAIR-Projekt (Dipl.-Ök‘in Christian Vocke)